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Licht
Lichtverhältnisse am Bildschirm
Die Qualität der Beleuchtung und die visuelle Gestaltung des Arbeitsumfeldes sind Voraussetzungen für fehler- und ermüdungsfreies Sehen. Sie bestimmen das Wohlbefinden und die Leistungsbereitschaft der Menschen. Eine Reihe von Gütemerkmalen beschreiben die Qualität der Beleuchtung. Diese sind jedoch nicht isoliert zu betrachten, denn die meisten von ihnen stehen in gegenseitiger Wechselwirkung zueinander.
Beleuchtungsniveau - Beleuchtungsstärke
Richtiges, also fehlerfreies und ermüdungsfreies Sehen hängt ganz wesentlich von dem Beleuchtungsniveau ab. Das wiederum wird durch die Beleuchtungsstärke (gemessen in Lux/lx) bestimmt. Je höher das Beleuchtungsniveau ist, desto höher auch die Sehleistung, also die Genauigkeit und Schnelligkeit, mit der wir die visuellen Informationen aufnehmen. Zwar können wir in Innenräumen nicht so hohe Beleuchtungsstärken wie in der freien Natur mit Werten von 10.000 Lux (bei bedecktem Himmel) bis über 100.000 Lux bei klarem Sonnenschein realisieren, trotzdem bewerten etwa 50% der Befragten eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux als ein gutes Beleuchtungsniveau für das Lesen. Allerdings: Etwa 50% der Menschen finden dieses Beleuchtungsniveau auch wieder zu gering.
Blendung vermeiden
Direktblendung
- sie entsteht durch zu hohe Leuchtdichten von Lichtquellen und Fensterflächen im Gesichtsfeld - beeinträchtigt die Sehleistung und den Sehkomfort. Sie ist ebenso zu vermeiden wie die Reflexblendung, die durch Spiegelungen auf glänzenden Flächen entsteht. Folgende Gegenmaßnahmen bieten sich an:
- Einsatz von Rasterleuchten,
- Lichteinfall schräg seitlich von oben,
- Anordnung von Langfeldleuchten parallel zum Fenster,
- Entspiegelung der Oberflächen am Arbeitsplatz bzw. in der Arbeitsumgebung
Reflexionen
entstehen zum Beispiel, wenn sich helle Flächen im Bildschirm spiegeln. Sie erweisen sich relativ oft als großer Störfaktor. Gegenmaßnahme: Matte und halbmatte, trotzdem aber helle Materialien und Farben im Raum. Empfohlene Reflexionsgrade: für die Wände zwischen 30 und 50 Prozent, für die Decke zwischen 60 und 80 Prozent, für den Fußboden zwischen 15 und 25 Prozent. Arbeitsplatz-Oberfläche, Tastatur und Beleghalter sollen Reflexionsgrade zwischen 20 und 50 Prozent haben.
Lichtfarbe
Ob ein Raum eine warme oder eine kalte Stimmung verbreitet, bestimmen Materialien und ihre Farben. Wie die Farben von Gegenständen wahrgenommen werden, hängt auch von der Farbwiedergabe der Beleuchtung ab.
Der Farbwiedergabe-Index Ra beschreibt die Qualität von Lampen bei der Wiedergabe von Farben. Lampen mit einem hohen Index von 90 oder mehr geben alle Farben sehr natürlich wieder, bei einem niedrigeren Index werden die Farben verfälscht wahrgenommen. Rote Farben werden dann orange gesehen, grüne Farben werden als gelb wahrgenommen.
Zur besseren Unterscheidung werden Lampen in Farbwiedergabestufen unterteilt. Die meisten Lampen haben einen Farbwiedergabe-Index von über 80 und damit eine für unsere Wahrnehmung relativ gute Farbwiedergabe. Glühlampen und Halogen-Glühlampen sowie einige Halogen-Metalldampflampen und einige Leuchtstofflampen haben einen Farbwiedergabe-Index von über 90, d.h. sie geben alle Farben sehr natürlich wieder
Lichtrichtung Schattigkeit
Ohne Licht können wir keine Gegenstände sehen, ohne Schatten sind Gegenstände nur zweidimensionale Bilder. Erst die Lichtrichtung und die Schattigkeit lassen Gegenstände plastisch erscheinen und geben ihnen Tiefe. Zur guten Erkennbarkeit von Körpern, Oberflächen und Strukturen gehören eben Licht und Schatten. Ein heller Raum mit ausschließlich diffusem Licht ohne Schattenbildung wirkt monoton, die fehlende Orientierung und die mangelhafte Erkennbarkeit von Objekten und Entfernungen führen zu Unbehagen.
Lichtrichtung und Schattigkeit bestimmen das visuelle Ambiente mit. Ein gutes Verhältnis von diffusem Licht, z.B. durch indirekte Lichtanteile, zum gerichteten Licht, z.B. durch Rasterleuchten oder Downlights, bewirkt eine angenehme Schattigkeit.
Bei der Leuchtanordnung parallel zum Fenster kann tagsüber die hintere Leuchtenreihe im Raum eventuelle Schlagschatten aufhellen, mit abnehmendem Tageslicht wird die vordere Leuchtenreihe am Fenster zugeschaltet, bzw. "zugedimmt" und ersetzt schließlich das natürliche Licht.
Beleuchtungsgerechte Bildschirmarbeitsplätze
Arbeitsplätze sind im Raum so anzuordnen, dass die Blickrichtung der Benutzer parallel zur Fensterfront verläuft (zur Vermeidung von Direkt- oder Reflexblendungen). Verursachen zu lange Fensterfronten trotzdem Blendungen, sollen sie durch dicht vor und/oder hinter dem Bildschirm platzierte Stellwände "verkürzt" werden. Das künstliche Licht muss die selbe Laufrichtung - quer zum Fenster - wie die Stellwände haben. Dort, wo eine solche Aufstellung nicht eingehalten werden kann, zum Beispiel in Räumen mit zwei Fensterfronten, ist die Direktblendung der Reflexblendung vorzuziehen. Denn diese Direktblendung kann durch Stellwände, Vorhänge, Lamellenstores o.ä. verhindert werden. Dagegen ließen sich Lichtreflexe auf der Bildschirmoberfläche nur bei vollständig abgedichteter Lichtquelle (Verdunkelung) vermeiden.
Lichtschutzeinrichtungen
Um die Umgebungshelligkeit zu reduzieren und so die Kontraste der Zeichendarstellung auf dem Bildschirm zu optimieren, sollen Büroräume mit Bildschirmarbeitsplätzen mit verstellbaren Lichtschutzvorrichtungen ausgestattet sein. Dazu zählen hauptsächlich Rolläden, Markisen, Jalousien (waagerechte Lamellen), Lamellenstores (senkrechte Lamellen) und Rollos. Die Lichtschutzvorrichtungen müssen auch bei starker Sonneneinstrahlung aus den jeweils möglichen Einstrahlrichtungen an Bildschirmarbeitsplätzen eine Direktblendung verhindern. Spiegelungen auf dem Bildschirm müssen vermieden und ausreichende Kontraste der Bildschirmanzeige gewährleistet sein. Darüber hinaus dürfen sich zum Beispiel durch ungünstige Perforationen der Lichtschutzvorrichtungen keine Schattenmuster auf dem Bildschirm bilden. Lichtschutzvorrichtungen müssen eine Sichtverbindung nach außen zulassen.
Welche Lichtschutzvorrichtung die passende ist, hängt zum Beispiel ab von
- der Ausrichtung der Arbeitsräume (Himmelsrichtung),
- der Fensternähe der Bildschirmarbeitsplätze,
- der Qualität der Bildschirmanzeige
- hinsichtlich Kontraste, Entspiegelung und Darstellungsart (Positiv- oder Negativdarstellung).
Beleuchtungskonzepte
Früher wurde in der Regel "direkte Allgemeinbeleuchtung" empfohlen. Die Fördergemeinschaft Gutes Licht hat festgestellt, dass heute "direktes/indirektes Licht" in die Büroräume drängt. Möglich sind die folgenden Beleuchtungskonzepte:
- direkte Allgemeinbeleuchtung,
- indirekte Allgemeinbeleuchtung,
- direkt/indirekte Allgemeinbeleuchtung mit abgependelten Leuchten,
- direkt/indirekte Allgemeinbeleuchtung mit Spezialoptik-Leuchten,
- direkt/indirekte Arbeitszonenbeleuchtung,
- indirekte Allgemeinbeleuchtung plus Einzelplatzleuchten
Vorschriften für die Beleuchtung
Die entsprechenden Vorschriften befinden sich in der
Bildschirmarbeitsverordnung
(§ 4, Ziff. 15). Außerdem in der ZH 1/418, die auf die Einhaltung der Vorschriften nach § 7 der Arbeitsstättenverordnung (konkretisiert in den Arbeitsstättenrichtlinien) verweist, und die DIN 5035: "Beleuchtung mit künstlichem Licht".
Quelle: buero.info |
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