Gesundheit
Ergonomie - Voraussetzung für Gesundheit im Büro
Nur gesunde Mitarbeiter arbeiten motiviert, innovativ und effizient. Um dafür optimale Voraussetzungen zu schaffen, müssen die einschlägig anerkannten ergonomischen Anforderungen erfüllt werden. Deshalb wird hier unter anderem darüber informiert, welche Maßnahmen notwendig sind, damit Büroarbeit nicht krank macht.
Ergonomie gilt hier als Oberbegriff für Anatomie, Physiologie und Psychologie der Arbeit. Sie zielt auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Anpassung von Arbeitsmitteln und Arbeitsumgebung. Dabei gilt der Grundsatz: Im Mittelpunkt steht der Mensch.
Unter welchen Umständen kann Büroarbeit krank machen?
Mehr als zwei bis vier Stunden tägliche Arbeit am Computer und eine ungünstige Gestaltung des Arbeitsplatzes sind Risikofaktoren, die bereits zu gesundheitlichen Schäden führen können," sagt der New Yorker Facharzt für Überlastungsschäden, Dr. Emil Pascarelli. Seine Forschungen haben ergeben: Überlastung und Fehlhaltung führen zu Sehnen- und Muskelschäden.
Risikofaktoren
Für den Gießener Arbeitswissenschaftler Prof. Dr. Dieter Lorenz hat Computerarbeit immer dann fatale Folgen, wenn
- die Sitzhaltung des Benutzers nicht stimmt,
- der Abstand und der Winkel zum Bildschirm falsch ist,
- der Monitor eine schlechte Auflösung hat
- und sich Leuchten darin spiegeln.
Unter diesen Voraussetzungen, so Lorenz, bekomme der Mitarbeiter am Computer "schwere körperliche Probleme". Dabei spiele nicht nur der Computer eine Rolle, sondern auch Tisch, Stuhl und Beleuchtung.
Schwere Schäden oft erst nach Jahren
Für Lorenz steht fest, dass von den 86 Millionen Fehltagen pro Jahr, die allein auf Rückenleiden zurückzuführen sind, ein großer Teil auf das Konto schlecht gestalteter Bildschirmarbeitsplätze geht. Viele Arbeitgeber und ihre Mitarbeiter würden diese Probleme unterschätzen. Augenbrennen und Kopfschmerzen treten nicht sofort bei Einschalten des Computers auf und gingen abends wieder weg. Und außerdem: "Probleme an Knochengerüst oder Nerven zeigen sich erst nach Jahren." Dann sei es allerdings meistens zu spät, um mit Hilfe eines ergonomischen Arbeitsplatzes noch etwas zu retten.
Verordnung
Wichtigste Grundlage der ergonomischen Gestaltung von Büroarbeitsplätzen ist die Bildschirmarbeitsverordnung, die jedem Arbeitgeber eine "Gefährdungsbeurteilung" der vorhandenen Büroarbeitsplätze vorschreibt. Diese auf einer EU-Richtlinie beruhende gesetzliche Grundlage nennt nicht nur die Bedingungen für Bildschirm, Tastatur, Büro-Arbeitstisch und Büro-Arbeitstuhl, sondern bezieht sich auch auf die Umgebung: Platzbedarf, Beleuchtung, Reflexe und Blendung, Lärm, Klima, Strahlungen und Luftfeuchtigkeit. Außerdem werden Mindestanforderungen an die Software gestellt.
Auf die folgenden Kriterien sollte bei der Einrichtung von Bildschirmarbeitsplätzen unbedingt geachtet werden: